Agathe Schmiddunser

Körper der Passionen

Die lebensgroße Liegefigur des toten Christus vom Mittelalter bis zum spanischen Yacente des Frühbarock

Das liturgische Drama um Tod und Auferstehung Christi erfand im 12. Jh. erste Grabchristus-Figuren. Als Medium des Glaubens und als Sinnbild des Todes veränderte sich ihr körperliches Erscheinungsbild in Mittelalter und Neuzeit, bis mit den frühbarocken Yacentes des spanischen Bildhauers Gregorio Fernández (1576-1636) ein Höhepunkt an veristischer Leiblichkeit erreicht wurde. Geschichte und Bedeutung dieser Christusfiguren finden hier eine umfassende Darstellung.

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1. Auflage 2008, 236 Seiten, 21 x 28 cm, Leinen, fadengeheftet, mit Schutzumschlag,

Erscheinungstermin: 20. Oktober 2008
ISBN: 978-3-7954-2033-8

Ausgestellt wie Ganzkörper-Reliquien im gläsernen Totenschrein, gezeichnet von blutenden Wundmalen und unerträglicher Pein, wurden die Yacentes, die hier im Mittelpunkt stehen, zum politischen Zeichen einer Konfessionalisierung ganz Spaniens. An der Schnittstelle von Leben und Tod reflektieren sie die Frage nach Körperlichkeit. Ihre höchst verfeinerte polychrome Fassung ließ diese Skulpturen zu figürlicher Malerei werden. Als lebensgroße Andachtsbilder dienen sie nicht nur einer besonders objektbezogenen, privaten Andacht innerhalb der mystischen Strömung Therese von Avilas, sondern fokussieren die Passion während der aufwendig inszenierten Karfreitagsprozessionen auf eine plastische, liegende Ikone. Eine ähnliche kunstfertige, irdische Anverwandlung Gottes kennt keine der anderen Weltreligionen. Erstmalig wird eine umfassende Hermeneutik der dreidimensionalen Liegefigur Christi unternommen, wobei repräsentative Beispiele aus Deutschland, Frankreich, Italien und besonders Spanien gewählt wurden, um sowohl Genese, Funktions- und vor allem Bedeutungsgeschichte dieses religiösen Kernthemas darzustellen. Die Abbildungen erschließen der Kunstgeschichte teilweise vollkommen neue Beispiele, da sich einige der Yacentes bis heute in der Klausur von Nonnenkonventen befinden.

  • Erste umfassende Darstellung des zentralen Bildmotivs der christlichen Ikonographie.
  • Wichtiger Beitrag zur Kunstgeschichte Spaniens unter Auswertung von bislang kaum zugänglichen Einzelwerken.

Agathe Schmiddunser

Autorin: Agathe Schmiddunser studierte Europäische Kunstgeschichte, Indische Kunstgeschichte und Kunstpädagogik an der LMU in München, sowie Spanische und Islamische Kunstgeschichte an der Universität Granada. Über das vorgestellte Thema promovierte sie 2005 an der LMU München.

Warengruppe: 1953
Sprache: Deutsch
Auflage: 1 2008
Medium: Hardcover
Einbandart: Leinen, fadengeheftet, mit Schutzumschlag
Seitenzahl: 236
Format: 21 x 28 cm
Gewicht: 1216 g
Erscheinungsdatum: 20. Oktober 2008
ISBN: 978-3-7954-2033-8
Verlag: Schnell & Steiner
Cover: Cover download

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