Der Verlag Schnell & Steiner wurde am 24.11.1933 durch den Kunsthistoriker Dr. Hugo Schnell und den Verlagskaufmann Dr. Johannes Steiner gegründet und nahm am 01.01.1934 in München seine Tätigkeit auf. Als erklärte Gegner des Nationalsozialismus hatten beide 1933 ihre Arbeit verloren; beide waren publizistisch tätig gewesen. Hugo Schnell hatte für die 1933 verbotene Bayernwacht, Johannes Steiner als Geschäftsführer für Fritz Gerlich und dessen bereits Anfang 1933 verbotene Wochenzeitung Der gerade Weg gearbeitet, Hugo Schnell war Feuilletonredakteur in Waldsassen. Am Anfang der Verlagsarbeit standen die auch noch heute hergestellten „Kleinen Führer“ (Kunstführer), die bedeutende Kirchen und kunsthistorisch interessante Bauten in Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz vorstellen. Die Texte werden in der Regel damals wie heute von Kunsthistorikern geschrieben und die Fotos von professionellen Fotografen erstellt. Die Kleinen Kunstführer dienen damit einerseits der Dokumentation einer Vielfalt von Kunst- und Kulturschätzen, der sich kulturell interessierende Reisende und Kunsthistoriker gern bedienen, andererseits auch dazu, den Menschen vor Ort die Bedeutung und den Wert ihrer Kirche nahezubringen. In der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur stärkten die Kleinen Kunstführer dadurch auch das Wir-Gefühl und den Zusammenhalt der Christen vor Ort gegen die braune Unterdrückung.
Noch vor der Gründung des Bundeslandes Bayern erhielt der Verlag bereits am 15. Februar 1946 durch die amerikanische Militärregierung wieder die Verlagslizenz und konnte somit seine erfolgreiche Verlagsarbeit fortsetzen. 1975 verkauften die Gründerfamilien ihre Gesellschafteranteile an den bischöflichen Stuhl in Regensburg. 1993 erfolgte die Verlegung des Firmensitzes nach Regensburg. 2005 wurde der Verlag wieder privatisiert und gehört heute einer Gesellschafterfamilie. Im Jahr 2007 wurde der Verlag Mehrheitsgesellschafter des Universitätsverlags Regensburg. 2010 gründete der Verlag zusammen mit der Pausanio GmbH die Firma Artguide zur Entwicklung von Software für Smartphone-Applikationen www.artguide.de, 2013 kam der Stadtwandelverlag dazu, dessen Schwerpunkt auf Kunstführern zu moderner Architektur und zu Gedenkstätten liegt.
Neben die Kleinen und Großen Kunstführer sind seit Jahrzehnten eine intensive Buchproduktion und die Zusammenarbeit mit internationalen Verlagen getreten. Das Programm des Verlags umfasst das ganze Spektrum abendländischen Kulturschaffens von der Antike bis heute, das auch Ausstellungskataloge, Museumskataloge, Burgenforschung, Denkmalpflege, historische Garten- und Parkanlagen, Kulturgeschichte, Zeitschriften u. v. m. einschließt.
Die Verlagsgeschichte im Zeitstrahl
1933
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Verlagsgründung
Am 24. November 1933 wird der Verlag durch Dr. Hugo Schnell (links) und Dr. Johannes Steiner (rechts) gegründet.
1934
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Start des Verlagsprogramms
Start des Verlagsprogramms mit dem Kunstführer Nr. 1, die Wies.
1936
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Erste wissenschaftliche Publikation im Verlagsprogramm
Erste wissenschaftliche Publikation im Verlagsprogramm, die Doktorarbeit von Hugo Schnell.
1937
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Einführung des Verlagssignet
Einführung des Verlagssignets, entworfen durch Dr. Hugo Schnell, 1999 modifiziert von Astrid Moosburger.
1946
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Lizenz zur Weiterführung des Verlages
Lizenz zur Weiterführung des Verlages Schnell & Steiner durch die amerikanische Militärregierung am 15. Februar 1946.
1947
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Gründung der verlagseigenen Zeitschrift „das münster“
Gründung der verlagseigenen Zeitschrift „das münster“, Zeitschrift für Kunst und Kunstwissenschaft.
1948
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Kauf der Druckerei Angerer
Kauf der Druckerei Angerer in Waldsassen. Weiterführung als Schnell & Steiner Uffizin.
1977
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Festakt zum 30-jährigen Bestehen der Zeitschrift „das münster“
Festakt zum 30-jährigen Bestehen der Zeitschrift „das münster“.
V.l.n.r.: Chefredakteur Prof. Hofstätter, Dr. Martha und Dr. Hugo Schnell, Erzbischof Kardinal Joseph Ratzinger, Dr. Johannes Steiner.
1983
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50. Firmenjubiläum
50. Firmenjubiläum, v.l.n.r.: GF Karl Stich, Bischof Manfred Müller v. Regensburg, Dr. Martha Schnell, Dr. Johannes und Sophie Steiner, Kulturminister Prof. Dr. Hans Maier.
1993
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Umzug nach Regensburg
Neues Druckerei- und Verlagsgebäude in Regensburg, Leibnizstr. 13.
1996
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Verabschiedung der GF Frau Elisabeth Zuber
November 1996, Verabschiedung der GF Frau Elisabeth Zuber in den Ruhestand. Nachfolger Dr. Albrecht Weiland.
1998
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Übergabe des Buches „Roms christliche Katakomben“ an Papst Johannes Paul II.
Oktober 1998, Übergabe des Buches „Roms christliche Katakomben“ an Papst Johannes Paul II.
2000
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Buchvorstellung „Die Grabeskirche zu Jerusalem“
Buchvorstellung „Die Grabeskirche zu Jerusalem“ in der Domitio-Abtei auf dem Berg Zion mit Vertretern aller in Jerusalem ansässigen christlichen Konfessionen.
2003
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9. April 2003 – Buchvorstellung „Gartenlust – Lustgarten“
Buchvorstellung „Gartenlust – Lustgarten“ in Charlottenburg (Berlin) durch den Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, Prof. Dr. Hartmut Dorgerloh.
2008
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Seit 60 Jahren auf Frankfurter Buchmesse
60 Jahre Frankfurter Buchmesse. Urkunde über lückenlose Teilnahme des Verlages seit Gründung der Buchmesse.
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Besuch des Präsidenten der Vatikanstadt
Besuch des Präsidenten der Vatikanstadt Kard. Giovanni Laiolo, begleitet von Kard. Lehmann und OB Petra Roth.
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75. Firmenjubiläum
Festakt im Neuhaussaal des Stadttheaters in Regensburg.
2009
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13. September 2009
Übergabe der jüngsten Übersetzungen der Habilitationsschrift des Hl. Vaters, 50 Jahre nach der Erstveröffentlichung im Verlag Schnell & Steiner in Castel Gandolfo.
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24. November 2009
Erstmalige Verleihung des Schnell & Steiner Kulturpreises Kunst und Ethos 2009.
2010
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Gründung von „artguide“
Gründung der Tochterfirma „artguide GmbH“.
2013
- Übernahme des Stadtwandelverlages
2016
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Verleihung des Preises „Lumen ex libris“
Am 29. Oktober 2016 erhielt Dr. Albrecht Weiland für den Verlag Schnell & Steiner in Pordenone den Preis „Lumen ex libris. Premio Internazionale all’Editoria Religiosa“.
2021
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1. Juli 2021
Am 01.07.2021 trat Felix Weiland in die Geschäftsführung ein.