In Breslau an der von Hans Poelzig geleiteten Akademie ausgebildet, kam Leistikow früh mit Protagonisten der Moderne wie Max Berg, Bruno Taut und Ernst May in Kontakt. Zwischen 1925 und 1930 leitete er das städtische graphische Büro in Frankfurt. Die Zeitschrift „Das Neue Frankfurt“ verantwortete er als Gestalter. Nach Jahren in Moskau und Berlin kehrte Leistikow 1947 an den Main zurück. Im selben Jahr wurde er an die Kasseler Werkakademie berufen. Parallel zu seiner Tätigkeit als Professor und Gebrauchsgraphiker entstand ein umfangreiches künstlerisches Oeuvre. Hervorzuheben sind die von ihm gestalteten Glasfenster – ein bedeutender, bisher wenig beachteter Beitrag zur Kunst der Nachkriegszeit. Der vorliegende Band stellt den Künstler und Graphiker zum ersten Mal umfassend vor. Der Fokus liegt auf den 1950er Jahren, die bis heute das Bild unserer Städte prägen und deren architektonische und künstlerische Leistungen erst neuerdings eine wachsende Wertschätzung erfahren.
- Eine Entdeckung: Hans Leistikow, in den 1920er Jahren maßgeblicher Graphiker des Neuen Frankfurt, wird zum ersten Mal auch mit seinem umfangreichen Nachkriegs-Werk vorgestellt.
- Ein Blick in die Werkstatt der Moderne: die Bandbreite von Leistikows Schaffen reicht von der Typographie über das Bühnenbild bis zum Kirchenfenster.
- Ein Künstlerleben an den Schaltstellen der Moderne: Breslau, Frankfurt, Moskau, Berlin, Kassel – Leistikow kam mit allen wesentlichen Strömungen und Protagonisten in Berührung.