In fünf der überaus zahlreichen ausgemalten kretischen Kirchen werden Bildsequenzen mit den Ureltern in das ikonographische Konzept integriert. Neben der Rekonstruktion der teilweise zerstörten Fresken erfolgt in dieser kunst- und kulturhistorisch orientierten Arbeit eine umfassende Bildfindungsanalyse, die durch das Spannungsfeld von Bewahrungstendenzen traditioneller Bildbausteine und Freiräumen für kreative Neuschöpfungen normiert ist. Die weitgefächerten, westliche und östliche Kunsttradition einbeziehenden Recherchen bieten nicht nur überraschende Einblicke in außergewöhnliche Bildformulierungen, sondern auch in die variierenden stifterorientierten Motivationsgründe für die kirchenindividuelle Rezeption des Sujets.
Adam-und-Eva-Erzählungen im Bildprogramm kretischer Kirchen
Eine ikonographische und kulturhistorische Objekt- und Bildfindungsanalyse
Die westliche sakrale Kunstlandschaft des Mittelalters präsentiert ein reiches Bildrepertoire an Adam-und-Eva-Erzählungen. In der ostkirchlichen Monumentalmalerei hingegen findet die Thematik erst in postbyzantinischer Zeit Aufnahme in die Bildprogramme der Kirchen. Umso bemerkenswerter ist die innovative Genese von Adam-und-Eva-Zyklen im venezianisch beherrschten Kreta des 14. und 15. Jahrhunderts.
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