Leseprobe: Es ist ein versteckter Zwickel zwischen dem Lahntal und dem Westerwald. Dort liegt Hadamar. Die Kommune nennt sich auch die »historische Fürstenstadt « und hat tatsächlich alles, was eine typisch deutsche Residenzstadt als Vorlage für ein Modellbahnidyll braucht: Eine liebliche Mittelgebirgslandschaft mit einem prächtigen Renaissanceschloss, die spätgotische Liebfrauenkirche, die barocke Stadtpfarrkirche und einen Bahnhof an einer eingleisigen Strecke. Die heile Welt wäre perfekt, hätte es auf dem Mönchberg nicht eine Vernichtungsanstalt der Nationalsozialisten gegeben. Vor allem die Schüler, die heute klassenweise nach Hadamar reisen, kommen nicht wegen der Schönheit der Natur oder der historischen Architektur, sondern wegen der Auseinandersetzung mit den Verbrechen, die hier an psychisch kranken und geistig behinderten Menschen begangen wurden: Auf dem Gelände der heutigen psychiatrischen Klinik wurden bis Kriegsende etwa 15 000 Menschen ermordet.
Gedenkstätte Hadamar
Mit brillanten Fotos und kompetenten Texten erschließen die Publikationen des Stadtwandel-Verlags dem Leser auf kompakte Art und Weise die Architektur eines Ortes, seine Entwicklung und Intention. Gedenkorte erinnern an die Zeit des Nationalsozialismus. Die Publikationen stellen sie mit aktuellen Fotos vor und skizzieren die Entwicklung der Orte von damals bis heute.
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