Die Städte des vormodernen Europas sind Begegnungsorte für zahlreiche Kulturen und Sprachen. Sie sind von alters her mehrsprachige Räume, weil das Lateinische als traditionelle Schriftsprache den noch nicht vollständig ausgebauten volkssprachlichen Varietäten gegenübersteht. Aber auch Handelskontakte, Migrationen oder militärische Expansionen führen dazu, dass die Städte zuallererst mehrsprachig und kulturell heterogen sind. Die Beiträge des Bandes untersuchen die sprachliche Dynamik, die daraus entsteht. Am Beispiel von Handelsmetropolen wie Venedig, Köln oder Antwerpen sowie administrativen Metropolen wie Paris, Toledo oder Luxemburg zeigen sie, wie Kontakt, Mischung und Aneignung über die Sprachgrenzen hinweg als typisches Merkmal der mittelalterlichen Stadtgemeinschaften entsteht, aber auch, dass sprachliche Unterschiede bei innerstädtischen Konflikten zur Grenzziehung zwischen den gesellschaftlichen Gruppen eingesetzt werden können.
- Tagungsband zur Internationalen Jahrestagung des Forums Mittelalter und des Regensburger Themenverbunds „Urbane Zentren und europäische Kultur in der Vormoderne“
- Neue Studien zur interdisziplinären Städteforschung des Mittelalters