Neue Kirchen werden künftig nahezu ausschließlich im Zusammenhang mit städtebaulichen Entwicklungen entstehen. Daher sind Fragen des Städtebaus im Zusammenhang mit dem Kirchenbau verstärkt zu diskutieren und stadtsoziologische Überlegungen wie auch pastoralsoziologische Anfragen zu formulieren. Ebenso sind Zentrum, Peripherie und die Raumstrukturierung des Kirchenbaus selbst auf ihre Abhängigkeit von der vorherrschenden Ekklesiologie abzuklopfen. Welche Dimensionen die mehrheitlich liturgiefunktional geführten Diskussionen dabei unberührt lassen – z.B. pastoralpsychologische Ansätze – wird mit mehreren Beiträgen herausgearbeitet. Die kirchliche Marketingstrategie von „Kirche als Erlebnisraum“ mit inszenierten Atmosphären im Kampf um Aufmerksamkeit wird ebenso angesprochen, wie die Frage ob Hauskirchen im städtischen Umfeld nicht verstärkt entwickelt werden sollten. Im zweiten Teil des Bandes wird ein Auswahl von 40 Katholischen Kirchenbauten, die in Oberösterreich seit 1948 gebaut wurden, erstmals zusammenhängend gezeigt und von renommierten Architekturkritikern besprochen. Herbert Muck als einer der intimsten Kenner der Entwicklung des Kirchenbaus im 20. Jh. untersucht, wo eigenständige Lösungen entwickelt wurden, wo Leitbilder des europäischen Kirchenbaus sich widerspiegeln und auch, welche Entwicklungen hier keinen oder nur unmaßgeblichen Niederschlag gefunden haben. Diese kritische Bestandsaufnahme stellt zur Diskussion, welche Entwicklungen für den künftigen Kirchenbau gesichert werden sollten und von welchen man sich verabschieden müsste. Der Band möchte keine abschließenden Antworten formulieren, sondern versucht Impulse zu geben, um Architekten und Bauherrn wie auch Städteplaner auf bislang vernachlässigte wesentliche Optionen des Kirchenbaus aufmerksam zu machen.
Sakralraum im Umbruch
Kirchenbau in der katholischen Kirche in Oberösterreich seit 1948
Unter welchen Bedingungen wird Kirchenbau im 21. Jahrhundert noch möglich sein? Diese Leitfrage behandelt der vorliegende Band und verfolgt damit das Ziel, die vorherrschende Polarisierung der Kirchbaudiskussion zwischen Bauästhetik und Liturgiefunktionalität aufzubrechen. Eine kritische Bestandsaufnahme erfährt der moderne Kirchenbau am Beispiel von 40 Kirchenbauten, die seit 1948 in Oberösterreich entstanden sind.
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