„Sehen mit erleuchteten Augen“ liest die Dreifaltigkeitskirche in Speyer anders. Weniger bau-, kunst- oder theologiehistorisch, sondern theologisch. Das Buch entschlüsselt das typologische Bildprogramm der spätbarocken Kirche und erläutert, was es mit typologischem Denken auf sich hat. Dabei erweist sich ein typologischer Umgang mit der Schrift, bei aller Problematik, als überraschend aktuell und anschlussfähig. Ungewöhnlich ist nicht nur die Bilderfülle der Kirche, sondern vor allem ihre „Theologie-Haltigkeit“. Die vollständig ausgemalte, aus 16 Einzelbildern zusammengesetzte Decke und die 35 Bilderpaare der Empore schauen Altes und Neues Testament zusammen, um die Grundeinsicht reformatorischer Theologie vor Augen zu führen – die Rechtfertigung des Sünders allein aus Glauben – und um den Glauben der Betrachtenden zu stärken. Ihr komplexes Bildprogramm changiert zwischen Literalsinn und Sensus Spiritualis.
- Der gut lesbare, hochwertig gestaltete Band bietet die erste theologische Gesamtinterpretation dieser außergewöhnlichen Kirche.
- Erstmals werden sämtliche Bilder der Kirche in einem Buch wiedergegeben, nebst theologisch und kunsthistorisch vertiefender Informationen im Anhang.