Seit gestern ist die Dauerausstellung im Bode-Museum um ein fünfeinhalb hohes Objekt reicher: Die Skulpturensammlung und die Gipsformerei zeigen das Gipsmodell des Taufbeckens von Siena, das 1876 in der Gipsformerei entstand. Dieses bedeutende Meisterwerk der Renaissance wurde zwischen 1416 und 1434 von sechs Bildhauern geschaffen, zu denen auch Donatello gehört. Seine 40 cm hohe Bronzestatuette eines Puttos mit Tamburin ist in einer separaten Vitrine zu bewundern. Im voll besetzten Gobelin-Saal des Bodemuseums führten nach Grußworten durch die Direktorin Dr. Antje Scherner und den Leiter der Staatlichen Gipsformerei die beiden Kuratoren Dr. Veronika Tocha und Dr. Neville Rowley in die Vorgeschichte des Projektes und in die Bedeutung von Gipsabgüssen ein, die als autonome Kunstwerke zu bewerten sind. Der Kaiser-Friedrich-Museumsverein, vertreten durch seinen Vorsitzenden Georg von Gayl, hat dieses Projekt unterstützt.
Wir freuen uns sehr, dass wir mit unserem Band „Das Taufbecken von Siena. Geschichte, Restaurierung und Wiederaufstellung eines Gipsmodells“ dieses ebenso anspruchsvolle wie schöne Objekt begleiten dürfen. Es ist in der „Krypta“, einem Raum unter der kleinen Kuppel des Bodemuseums an einer Stelle aufgestellt, die in wenigen Jahren den Übergang zur archäologischen Promenade bilden wird. Es wird viele Besucher mit seiner Schönheit bezaubern.
Der Band kann über das Museum, den Buchhandel und den Verlag bezogen werden.