Die Bilder zeigen den Aufstieg des armen Bauernjungen Strunk, der mit Hilfe der Finessen seines jüdischen Freundes Moses Israel zu Reichtum kommt und einen exzessiven Lebensstil übernimmt: Er bringt es zum Grafen, ändert seinen Namen zum nobleren „Strahlenstrunk“ und geht „noblen Passionen“ wie der Sauferei unter Männern, Kartenspiel, Jagd, Tierhetze, Tanz- und Reitvergnügen nach. Auch wenn dieser Lebensstil zunehmend Spuren an Strunk hinterlässt, macht er doch weiterhin Geschäfte mit den Schwächen seiner Zeitgenossen und tritt zuletzt sogar als Prediger auf. Ramberg nimmt die Lebensweise der Parvenues aufs Korn, wobei nicht klar ist, ob der Erfolg der beiden der Bauernschläue, körperlichen Kraft und Potenz sowie dem rücksichtslosen Vorgehen Strunks zu verdanken ist oder ob Israel als Ideenlieferant der Hauptgrund ihres Aufstiegs ist. Zwar folgt Ramberg den Stereotypen des jüdischen Aussehens, religiöse Bräuche und Glaubensunterschiede werden aber nicht thematisiert. Die satirischen Bilder laden zum Betrachten und Entdecken ein.
Karikatur in der Goethezeit
Die Bildergeschichte “Leben Strunks des Emporkömmlings” von Johann Heinrich Ramberg
Der Hannoveraner Hofmaler Johann Heinrich Ramberg schuf in den Jahren 1822–1825 mit „Das Leben Strunks des Emporkömmlings“ eine Geschichte in 25 satirischen Bildern (27 x 33 bzw. 33,5 cm). Auf 21 der Blätter hat er jeweils kurze Erklärungen geschrieben und – mit einigen Änderungen in der Reihenfolge – in ein Heft übertragen. Es handelt sich nicht um Illustrationen zu einem vorhandenen Text, sondern um eigene, satirische Bilderfindungen, die der Text nur kurz erklärt und pointiert. Die Bildgeschichte wird hier erstmals in ihrer Gesamtheit reproduziert.
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