Mit kritischer Distanz beschreibt Halter die Einsetzung des NS-Oberbürgermeisters Dr. Schottenheim nach der Machtergreifung, die Berufung linientreuer Parteigenossen in das Ratsherrenkollegium und die nahezu nahtlose Übernahme der überwiegend schon in der Zeit der Weimarer Republik tätigen kommunalen Spitzenbeamten in Regensburg. Er schildert faktenreich und anschaulich die Entwicklung im Städtebau und Verkehrswesen sowie den vom NS-Staat durch Industrieansiedlungen vorangetriebenen wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt. Halter verschweigt nicht, wie sich der NS-Terror einer willfährigen Stadtverwaltung bediente und diese bis in die letzten Kriegstage den Arbeitseinsatz von Kriegsgefangenen und KZ-Häftlingen organisierte. Aufgrund des erstmals vorliegenden Quellenmaterials aus den Beständen des Stadtarchivs, darunter zahlreiche persönliche Notizen der beiden Bürgermeister und der übrigen städtischen Spitzenbeamten, gelingt Helmut Halter der Nachweis, dass die Stadt unterm Hakenkreuz weit weniger von Staat und Partei gelenkt wurde, als man bisher angenommen hatte.
Stadt unterm Hakenkreuz
Kommunalpolitik in Regensburg während der NS-Zeit
Waren die Städte und Gemeinden im Dritten Reich nur Vollzugsorgane von Staat und Partei oder gab es im NS-Staat noch Möglichkeiten kommunaler Selbstverwaltung? Diese für die Politik der NS-Zeit bislang unbeantwortete Frage der Lokalgeschichtsforschung untersucht der Zeithistoriker Helmut Halter in einer spannenden Fallstudie zu Regensburg einer mittelgroßen bayerischen Provinzstadt.
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Stadt unterm Hakenkreuz |