Im Vordergrund stehen Fragen nach dem Zustandekommen des derzeitigen Fundbilds, also dem Verhältnis zwischen archäologischer Überlieferung und historischer Wirklichkeit, nach den Zeiträumen, innerhalb derer die Bronzen gehortet wurden und schließlich nach dem Wert der Horte als geschichtlicher Quelle: Was sagen diese für das Wirtschaftssystem ihrer Zeit aus, was für die Praxis im religiösen Ritus? Zu Beginn der vorrömischen Eisenzeit geht die Anzahl der Hortfunde allerorten zurück, nimmt aber in der Armorika und im Languedoc erneut stark zu. Wie ist diese Entwicklung zu beurteilen? Darf man in der Vielzahl der Horte tatsächlich eine Blütezeit der westeuropäischen Kulturgemeinschaften sehen, ein „Bel Age du Bronze“, oder ist die massive Thesaurierung von Bronze nicht vielleicht ein Zeichen der Krise? Wie sind die Horte überhaupt zu deuten, und in welchem Zusammenhang stehen die Bronzehorte mit dem tiefgreifenden Kulturwandel an der Schwelle zur Eisenzeit? Mit zahlreichen Abbildungen, Tafeln, Karten und einem Katalog der spätbronze- sowie früheisenzeitlichen Hortfunde.
Westeuropäische Horte der Spätbronzezeit
Fundbild und Funktion
Hortfunde - auch Depot-, Versteck-, oder Schatzfunde genannt - bilden die herausragende Quellengattung der westeuropäischen Spätbronzezeit. Nahezu 1000 Horte sind bisher gezählt, deren Verbreitung von Südengland, Frankreich, der Westschweiz, Belgien, den Niederlanden auch in Teile Nord- und Südwestdeutschlands reicht. Dieses Buch bietet die erste zusammenfassende Untersuchung des Fundstoffes unter einheitlichen Gesichtspunkten, bereichert um ein ausführliches Kapitel zu Geschichte und Stand der Forschung.
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