Markus Krumm, Eugenio Riversi, Alessia Trivellone
Die Erfindung der Katharer
Konstruktion einer Häresie in Mittelalter und Moderne
Die Katharer: nicht die größte Ketzerbewegung des Mittelalters, sondern eine moderne Erfindung? Reich bebildert und ergänzt durch die Übersetzungen zentraler Quellen führt der Band erstmals in die komplexe Geschichte ein, wie die berühmten Häretiker im Hochmittelalter als Feindbild konstruiert und in der Moderne zum Mythos wurden.
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Die Katharer gelten als die größte Ketzerbewegung des Mittelalters, eine Art Gegenkirche, letztlich zerstört durch Kreuzfahrer und Inquisitoren. Dieses traditionelle Bild von den berühmten Häretikern ist im zurückliegenden Vierteljahrhundert von der internationalen Forschung grundlegend in Zweifel gezogen worden. Statt um ein historisches Massenphänomen scheint es sich bei den Katharern vielmehr um einen modernen Mythos zu handeln, im Kern basierend auf einem im Hochmittelalter für den Häresiekampf geschaffenen Feindbild, ausgebaut von Historikern im 19. Jahrhundert und inzwischen eng verknüpft mit der regionalen Identität des heutigen Südfrankreich, das als „Katharerland“ auch touristisch vermarktet wird. Reich bebildert und ergänzt durch die Übersetzungen zentraler Quellen führt der Band erstmals in die komplexe Geschichte dieser „Erfindung“ ein.
- Katalog einer Ausstellung, die sich kritisch der Frage widmet, wer die Katharer waren
- wichtiger Beitrag zu einer der berühmtesten Ketzergruppen des Mittelalters
Markus Krumm, Eugenio Riversi, Alessia Trivellone
Markus Krumm ist Akademischer Rat am Historischen Seminar der Ludwig-Maximilians-Universität München. Im Rahmen seiner Lehrtätigkeit hat er sich in den vergangenen Jahren immer wieder mit dem Thema Häresie auseinandergesetzt. Daneben gelten seine Forschungsinteressen der mittelalterlichen Geschichtsschreibung und Papstgeschichte. Eugenio Riversi ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Geschichtswissenschaft der Universität Bonn, an der er Mittelalterliche Geschichte und inklusive Geschichtsdidaktik lehrt. Seine Forschungsschwerpunkte sind Kirchenreform und Investiturstreit im 11. und 12. Jahrhundert. Alessia Trivellone ist Professorin für Geschichte des Mittelalters an der Université Paul Valéry in Montpellier und ist Direktorin des wissenschaftlichen Netzwerks „Hérésie, Pouvoirs et Sociétés“ (GIS HéPoS). Sie hat eine grundlegende Monographie zu bildlichen Darstellungen von Häretikern im Mittelalter und mehrere Aufsätze über die italienischen Quellen zu den Katharern verfasst.
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