Ein Jahrtausend lang (395-1453 n. Chr.) prägte das Byzantinische Reich den östlichen Mittelmeerraum. Die gut erhaltenen Ruinenstädte von Caricin Grad, Ephesos oder Palmyra mit ihren Kirchen und Mosaiken führen uns eindrucksvoll seine Pracht und Wirkmächtigkeit vor Augen. In diesen urbanen Zentren spielte sich aber nur ein Bruchteil des byzantinischen Lebens ab. Der größte Teil der Bevölkerung arbeitete in der Landwirtschaft, der Fischerei, dem Handwerk und dem Handel. Diese Tätigkeiten waren weitgehend mit Tieren oder tierischen Rohstoffen verbunden und führten die Menschen hinaus auf die steinigen Äcker, in die Auwälder, in die Berge und auf das Meer. Dieses Buch geht der Frage nach, wie Menschen im Byzantinischen Reich Tiere nutzten und damit ihre Umwelt prägten und veränderten. Aber auch der Aspekt, wie sich Tiere den Aktivitäten der Menschen anpassten, wird beleuchtet. Wie nutzten sie die menschlichen Infrastrukturen? Historisch-archäologische Forschungen, naturwissenschaftliche Methoden, schriftliche Quellen und bildliche Darstellungen geben einen Eindruck von dem fächerübergreifenden Instrumentarium, das uns heute zur Verfügung steht, um dieses zukunftsweisende Feld der Altertumskunde zu untersuchen. Und auch der byzantinischen Umwelt wird auf diesem Wege wieder etwas Leben eingehaucht.
- Ein Schlüssel zur Umweltgeschichte, bei dem die Beziehung zwischen Mensch und Tier im Mittelpunkt steht