Am Freiburger Münsterturm wurde erstmalig ein vollständig in Maßwerk aufgelöster Aufbau aus Oktogonhalle und Turmhelm geschaffen. Für den Bau mussten innovative technische Lösungen, etwa beim Steinschnitt, bei der Baustellenorganisation oder bei der Integration schmiedeeiserner Bauteile entwickelt werden. Nach dem Vorbild des Freiburger Turmes entstanden im Spätmittelalter europaweit etwa fünfzig Folgebauten, darunter so bekannte Objekte wie der Straßburger Münsterturm, der Wiener Stefansturm, die Domtürme von Burgos oder der Brüsseler Ratsturm. Der enge Austausch zwischen den Werkmeistern und Hütten ermöglichte dabei einen raschen Transfer von Form- und Konstruktionskonzepten. Auf Basis von Primärbefunden zu den einzelnen Bauten wird erstmals eine umfassende Studie zu Bau- und Konstruktionsgeschichte einer identitätsstiftenden Bautypologie von europäischer Dimension und Bedeutung vorgelegt.
- Erstmalige umfassende Bearbeitung einer wahrhaft identitätsstiftenden Bautypologie von europäischer Dimension und Bedeutung (Verbreitung von Nordspanien bis Osteuropa).
- Wesentliche neue Erkenntnisse zu spätmittelalterlicher Entwurfs- und Baupraxis mit ausführlicher und anschaulicher Darstellung.