Das Thema der Würde hat Konjunktur. Umstritten ist der Absolutheitsanspruch der Würde in rechtlicher wie in ethischer Hinsicht. Dem normativen Anspruch der Menschenwürde stehen alltägliche Erfahrungen gegenüber, die ihm widersprechen. Aus der geschichtlichen Erfahrung der Antastbarkeit der Würde, die sich immer wieder in Ehrkonflikten niedergeschlagen hat, wird deutlich, wie zentral die Begriffe in Geschichte und Gegenwart sind. Die Beiträge des Bandes fragen nach dem Wert der Menschenwürde, indem sie den Begriff zum einen historisieren und zum anderen die damit verbundene Überlagerung der beiden Begriffe der Ehre und der Würde in den Blick rücken. Sie reflektieren damit die normative Geltung des Begriffes aus der konkreten Erfahrung der Verletzung von Ehre und Würde, wie sie in zahlreichen historischen und literarischen Überlieferungen dokumentiert ist.
- Würde und Ehre sind durch alle Zeiten zentrale Themen, die unabhängig von ihrer fachgebundenen Relevanz eine gesamtgesellschaftliche Bedeutung haben.
- Die Spannweite der Betrachtung aus Philosophie, Philologien, Rechtswissenschaften sowie Psychologie und Sozialwissenschaft reicht von der Antike bis zur Gegenwart.