Die Publikation bietet damit einen Beitrag zum Verständnis der regionalen Mensch-Umwelt-Wechselbeziehung, indem in der Region um den Bogenberg die Landschaftsgeschichte, Siedlungsvorgänge und Baugestalt der Bronze- und Urnenfelderzeit unter Anwendung interdisziplinärer Methoden dokumentiert wurden. Die rund 1000 Jahre währende Nutzungsdauer der Höhenbefestigung Bogenberg fand auf einer in drei Funktionsbereiche gegliederten Nutzungsfläche statt. Die Gesamtanlage entstand in einem Zug während der mittleren Bronzezeit (17.-14. Jh. v. Chr.). Ein klareres Bild zum territorialen Nebeneinander von Höhensiedlungen und der Abgrenzung der Einflussgebiete ergibt sich aus den Untersuchungen der Befestigung Bogenberg, Niederbayern und Schlossberg, Oberpfalz. Für beide Anlagen gilt die Bezeichnung „Zentralorte“ mit Fernverbindung, die sich im Fundgut spiegeln. Sie sind als geplante Gemeinwesen mit baulicher und ökonomischer Differenzierung zu bezeichnen. Sogar Hofstrukturen der mittleren Urnenfelderzeit konnten im Gipfelbereich des Bogen- und Frauenberges dokumentiert werden. Diese „Familiensitze“ im abgegrenzten, burgähnlichen, eigens befestigten „Dominanzbereich“ lassen Kennzeichen kollektiver Herrschaft erkennen. Funde und Geschichte der Höhenbefestigung Bogenberg sind in vorliegendem Band ausgiebig dokumentiert.
Archäologische Untersuchungen auf dem Bogenberg, Niederbayern II
Beiträge zur Besiedlungsgeschichte, Bd. 12
Seit dem 3. Jahrtausend v. Chr. waren für die Entwicklung der vorgeschichtlichen Stadt in Mitteleuropa bronze- und urnenfelderzeitliche urbane Höhenbefestigungen des 2. und frühen 1. Jahrtausends v. Chr. wesentlich, die Mittelpunktsfunktion für das umliegende Territorium besaßen. Das Forschungsunternehmen "Höhenbefestigungen der Bronze- und Urnenfelderzeit" klärt, in wieweit die Großsiedlungen um den bayerischen Donaubogen - darunter Bogenberg, Niederbayern - urbane Strukturen aufweisen.
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