Bei den Glasmalereien der Charnier von Saint-Etienne-du-Mont handelt es sich um einen der letzten großen Zyklen vor der Wiederbelebung der Gattung im 19. Jahrhundert. Eine Generation nach der Bartholomäusnacht und zu Beginn des „grand siècle“ entstanden sie in der wichtigsten Gemeinde am von der geistigen Elite bestimmten linken Seineufer. Durch ihr singuläres Programm mit direktem Bezug auf die ungewöhnliche Funktion des Bauteils stechen sie aus der zeitgenössischen Produktion heraus und eignen sich dazu, exemplarisch übergeordnete Fragestellungen auf sie anzuwenden. Anhand ikonographischer Analysen, medientheoretischer Überlegungen und geistesgeschichtlicher Betrachtungen werden die wichtigsten religiösen (und politischen) Diskurse der Zeit in der französischen Metropole herausgearbeitet, die sich in diesem Kunstwerk hohlspiegelartig sammeln.
- Neueste Forschungen zu einem herausragenden Glasmalerei-Zyklus des 17. Jahrhunderts
- Übergeordnete kunstwissenschaftliche und ikonographische Analysen am Beispiel eines singulären Kunstwerks