Der Studie liegt eine umfangreiche Materialsammlung zugrunde, die das überraschend breite Spektrum des Motivschatzes der korinthischen Figurenvasen in Gestalt von Tieren und Mischwesen vor Augen führt. Außer der formgeschichtlichen und stilistischen Entwicklung wird auf der semantischen Ebene der ´Mitteilungscharakter´ dieser figürlichen Salbölgefäße ´dechiffriert´. Welche Bedeutung haben diese in Heiligtümern und Gräbern gefundenen, einst mit Duftölen gefüllten Gefäße als Gaben für Gottheiten und Verstorbene? Den Zugang zum Verständnis liefert der homerische Gleichnischarakter Mensch/Tier. Dieser ist von so großer, zeichenhafter Bedeutung, dass die Tiere als Symbole sogar die Funktion von Stellvertretern übernehmen und zu Repräsentanten von Alters- und Statusgruppen werden. Die Studie kommt nicht nur zu einer schlüssigen neuen Interpretation der Tiere und Mischwesen unter den korinthischen Figurenvasen, sondern leistet darüber hinaus einen wesentlichen Beitrag zum Verständnis der symbolhaften Bildwelt der archaischen Gesellschaft Griechenlands.
Korinthische Figurenvasen
Düfte, Gaben und Symbole
Das Buch behandelt die figürlichen Salbölgefäße, die in Korinth von der Mitte des 7. bis ins mittlere 6. Jh. v. Chr. hergestellt wurden und in Form von Tieren und Mischwesen gestaltet sind. Neben Typologie und Stilentwicklung liegt der Schwerpunkt auf der Deutung der Motive: Die Tiere und Mischwesen haben zeichenhaften Charakter und erweisen sich durch die eingehende Untersuchung als Teil eines komplexen Symbolsystems, das nur vor dem Hintergrund der archaischen Werte- und Gesellschaftsordnung zu verstehen ist.
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