Der Sammelband dokumentiert die Ergebnisse der 2019 in Regensburg abgehaltenen interdisziplinären Tagung „Orgelpredigten in Europa (1600–1800)“. Die Beiträge analysieren die theologischen und musiktheoretischen Themen, die in Orgelpredigten zum Tragen kommen, und führen die Entstehung eines auf der Kanzel und im Druck verbreiteten musiktheologischen Diskurses vor Augen. Ein zentraler Aspekt ist die Bedeutung von Einweihungsritualen im Lutherischen Gottesdienst. Mehrere Fallstudien beleuchten historisch-konfessionelle Kontexte, in denen Orgelpredigten eine Rolle spielten (Ulm, Danzig, Otterndorf). Durch neue Quellenforschungen aus England, den Niederlanden, Schweden und Frankreich wird es möglich, die Orgelpredigt auch als ein gesamteuropäisches und interkonfessionelles Phänomen zu sehen, das nach lutherischen Anfängen in der reformierten Kirche sowie im Katholizismus Wirkung entfaltete.
- Das Buch behandelt europäische Orgelpredigten der Frühen Neuzeit aus interdisziplinärer Perspektive und erschließt den Gegenstand erstmals für die Forschung.
- Das Buch lädt ein, sich mit den Anfängen einer Theologie der Orgel vertraut zu machen, die das religiöse und musikalische Leben bis heute prägt.