Die Verlockungen der Welt, die verführerischen Ansichten wurden in unterschiedliche Bildformeln gefasst. Anfangs ist der Aufreihung verschiedenartigster Symbole des Reichtums und Insignien der Macht zu begegnen, gleichsam als Urformen des Vanitas-Stilllebens. Später werden sie durch die Darstellung von Städten und gefällig inszenierter »Weltlandschaften« ersetzt. Diese Entwicklung wird vor dem Hintergrund theologischer Argumentation wie künstlerischer Imagination besprochen. Die Auswahl charakteristischer Beispiele besonders aus der Buchmalerei von der karolingischen Epoche bis ins 16. Jahrhundert vermittelt einen Einblick in die Gedankenwelt der ganz und gar nicht »dunklen Zeiten« des Mittelalters. Die bildliche Ausformulierung des Motivs übertrifft mit Witz und Phantasie die kargen Worte, ob von der Exegetik toleriert oder strikt zurückgewiesen. Anschaulich wird sowohl die Tradition wie die große Bandbreite ikonographischer Lösungen. Ikonographische Untersuchung und Motivgeschichte mit Bildbeispielen insbesondere aus der Buchmalerei
Verführerische Ansichten
Mittelalterliche Darstellungen der Dritten Versuchung Christi
Im Mittelpunkt steht die Dritte Versuchung Christi (Mt 4,8-9), dem der Teufel von einem hohen Berg herab »alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit« verspricht. Eine Auswahl von markanten Darstellungen vorwiegend aus dem Mittelalter stellt die Ikonographie der Szene unter Berücksichtigung der zeitgenössischen theologisch-exegetischen Literatur vor Augen.
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