Der junge Jesuit Jacob Balde stellt in diesem meist mit heiteren Texten versehenen Bilderzyklus den Konflikt dar, der in der Seele jedes Christen ausgetragen wird: zwischen Christus und Cupido, d.h. der Liebe zu Gott und der Liebe zur Welt. Christus, der der Welt ensagt, weist den Weg zum Himmel, der antike Liebesgott Cupido, verkörpert vor allem in der geschlechtlichen Liebe, aber auch in anderen weltlichen Begierden, führt in die Hölle, denn er ist eigentlich identisch mit dem Teufel. Wie im Kasperltheater der Teufel gehänselt und verprügelt werden darf, so wird auch hier trotz des ernsten Themas viel übermütiger Spott und Hohn über den letztlich immer unterliegenden Cupido ausgegossen. Der wahrscheinlich zum Weihnachtsfest 1628 im Münchner Gymnasium ausgehängte Zyklus wird hier erstmals herausgegeben, übersetzt und in seiner Bedeutung erschlossen.
- Erstpublikation einer einzigartigen Bilderhandschrift des deutschen Barock.
- Jugendwerk des größten lateinischen Dichters in Deutschland.