Aber auch die Kunst litt. Als der Dom geschlossen und eine Reihe von Kirchen dem Abriss ausgeliefert wurden, beschloss der Hofmaler Frey, die dort lagernden Geschichtsdenkmäler – die Grabsteine der Bischöfe, Dom- und Stiftsherren – in Abbildungen der Nachwelt zu überliefern. Dieses Grabsteinbuch umfasst mehr als 200 aquarellierte Zeichnungen, wobei der vorliegende Band sie erstmals und in Originalgröße zugänglich macht. Die Autorengruppe um Hubert Glaser ordnet das künstlerische Werk von Frey in größere geschichtliche und kunsthistorische Zusammenhänge ein. Ein ausführlicher Katalogteil würdigt die einzelnen Zeichnungen. Beide Bände dokumentieren eine wichtige Zeitspanne der bayerischen Geschichte. Das aufwendig gestaltete Grabsteinbuch wird ein unschätzbares wissenschaftliches Werk sein, für das der Herausgeber – Professor für Bayerische Geschichte an der Ludwig-Maximilian-Universität München – bürgt. Darüber hinaus ist es ein Leckerbissen für alle Liebhaber von Kunst und Geschichte um 1800.
Das Grabsteinbuch des Ignaz Alois Frey
Ein Zeugnis Freisinger Geschichtsbewußtseins nach 1803
Vor 200 Jahren veränderte sich die politische und kirchliche Landschaft in Bayern grundlegend: Am 27. November 1802 machte Kurbayern der fürstbischöflichen Herrschaft in Freising ein Ende. Auch benachbarte geistliche Fürstentümer wurden besetzt und aufgehoben. Die beiden Neuerscheinungen illustrieren eindrücklich die Folgen für das kulturelle Leben der Stadt.
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