Für fast alle dieser Kirchen sind Barockisierungsprozesse nachweisbar, durch welche die historischen Kirchenräume im 17. und 18. Jahrhundert sukzessive ästhetisch und sakraltopografisch verändert worden sind. Erhalten ist davon heute jedoch nur wenig. Der Wandel der Strukturen wird erst durch die Rekonstruktion längst vergangener Zustände sichtbar – anhand einer kriminalistischen Spurensuche in Schriftquellen, historischen Fotografien und an den wenigen erhaltenen Ausstattungsstücken selbst. Die Untersuchung zeigt Leitlinien der Barockisierungen auf und gibt Aufschluss über die Motivationen sowie die Vernetzung von Künstlern und Auftraggebern. Die Konzentration auf Kirchen weiblicher Gemeinschaften ermöglicht es darüber hinaus, nach zentralen frauenspezifischen Themen wie dem Umgang mit der Frauenempore zu fragen – ein Forschungsgegenstand, der aktuell Kunsthistoriker, Historiker wie Liturgiewissenschaftler beschäftigt.
- Erstmalige Rekonstruktion mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Sakraltopografie in Text und Bild
- Verbindung kunsthistorischer und historischer Fragestellungen und Methoden