In vielen Fällen lässt sich tatsächlich zeigen, dass in den betreffenden Anlagen die Gesamtkonzeption oder Details der Ausstattung auf das Augustusforum in Rom zurückgehen. Bei genauer Betrachtung handelt es sich in der Regel aber um einen sehr freien Umgang mit dem Vorbild, in dem sich auch die Vorstellungen der Auftraggeber und lokale Traditionen widerspiegeln. Zwar sind die Auftraggeber namentlich meist nicht bekannt, aber die Art und Weise, in der sie in ihren Bauten Bezug auf das hauptstädtische Original nehmen, verrät viel über sie. Es handelt sich um Mitglieder der lokalen Eliten, die zu betreffenden Zeit, dem 3. Viertel des 1. Jh. n. Chr., danach streben, Teil der Reichselite im Imperium Romanum zu werden. Dieser Anspruch äußert sich unter anderem in aufwändigen Stiftungen, für deren Ausstattung das Augustusforum ein attraktives Vorbild darstellt.
- Erste umfassende Darstellung des Themas, das stellvertretend für die Frage nach der Rezeption bedeutender Bauwerke des kaiserzeitlichen Rom im Römischen Reich stehen kann
- Die Studie wurde mit dem Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts ausgezeichnet.