Kirchliche Objekte sind nicht immer Kunstgewerbe oder sakrale Kunst gewesen: Diese Begriffe wurden erst im 19. und 20. Jahrhundert ausgebildet. Materialisierten solche Objekte im Mittelalter eine christliche Weltanschauung, so sind sie mittlerweile Objekte der Geschichte und des Museums geworden. Reich bebildert veranschaulicht der Band, wie der mittelalterliche Umgang mit Gold, Reliquien oder Exvotos in den Kirchen spätere Formen des Umgangs mit Objekten geprägt hat. Philippe Cordez bietet eine Geschichte des Schatzbegriffes in der lateinischen Kirche des Mittelalters, erläutert die Gedächtnisdimension der Kirchenobjekte sowie ihre Fähigkeit, Erstaunen hervorzurufen – und lädt so zu einer Archäologie der aktuellen musealen Praktiken ein.
- Das Werk ist 2013 mit dem Nachwuchspreis des Mediävistenverbandes e.V. ausgezeichnet worden.
Michael Brandt, Thomas Scharf-Wrede (Hrsg.)
Philippe Cordez
Dr. Philippe Cordez, Kunsthistoriker und Historiker, studierte in Paris (École du Louvre, EHESS) und Berlin (Humboldt Universität). Er leitet nach Stationen in Hamburg und Florenz die Forschergruppe „Vormoderne Objekte. Eine Archäologie der Erfahrung“ an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Bisherige Veröffentlichungen: • Die kunsthistorische Objektwissenschaft und ihre Forschungsperspektiven, Kunstchronik, 67/7, 2014, S. 364–373 • Werkzeuge und Instrumente, Berlin 2012 (Hg. mit M. Krüger) • Le trésor au Moyen Age. Discours, pratiques et objets, Florenz 2010 (Hg. mit L. Burkart, P. A. Mariaux und Y. Potin) Ausgezeichnet für den Nachwuchspreis 2013 des Mediävistenverbandes e.V. (Titel: Schatz, Gedächtnis, Wunder)
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