Bis Ende 2008 wird ein internationaler Realisierungswettbewerb über die Ausgestaltung des Inneren entscheiden. Dabei bleibt die grundsätzliche Frage, inwieweit sich die vorgesehene moderne Nutzung als Humboldt-Forum, das u. a. die Sammlungen der außereuropäischen Kunst und Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin beherbergen soll, mit den barocken Fassaden Andreas Schlüters und Johann Friedrich Eosanders sinnvoll vereinbaren lässt. Vor allem nach 1945 mussten Fragen dieser Natur bei zahlreichen Wiederaufbauprojekten erörtert und gelöst werden, was erstaunlicherweise bislang nicht nur in der Berliner Debatte, sondern auch bei der geplanten Errichtung eines Landtagsschlosses in Potsdam kaum berücksichtigt wird. Dabei würde deutlich, dass heute gerade jene wiederaufgebauten Residenzschlösser die höchste Akzeptanz erfahren, deren aktuelle Funktion und Innenraumdisposition nicht im Gegensatz zu ihrer äußeren Gestalt und historischen Bedeutung stehen.
Wege für das Berliner Schloss / Humboldt-Forum
Wiederaufbau und Rekonstruktion zerstörter Residenzschlösser in Deutschland und Europa (1945–2007)
Die Planungen zur Teilrekonstruktion des Berliner Schlosses bzw. zum Bau des Humboldt-Forums laufen. Auf der Basis erfolgreicher und weniger gelungener Wiederaufbauprojekte nach 1945 diskutieren auf Einladung der Gesellschaft Berliner Schloss e.V. renommierte Kunsthistoriker und Historiker, Denkmalpfleger und Architekten, welche Gefahren die vorgesehene moderne Nutzung hinter den historischen Fassaden birgt. Präsentiert die Beiträge der gleichnamigen Tagung vom Mai 2007 in Berlin