Am Beispiel des Salzburger Domes zeigt Patrick Bircher, dass liturgisches Geschehen auch im 17. und 18. Jahrhundert ein äußerst vielschichtiges Ereignis darstellte, in das unterschiedliche Handlungsträger einbezogen waren. Tief in der Volksfrömmigkeit verankert und sie zugleich formend, von einer fürstlich-absolutistischen Hofhaltung auch zu Repräsentationszwecken genutzt, bildeten die unterschiedlichen Gottesdienstformen einen integrierenden Bestandteil der Lebenswirklichkeit. Auf der Basis einer breiten Quellengrundlage werden die Beziehungen zwischen sozio-politischen und ökonomischen Grundbedingungen, architektonischem Rahmen, künstlerischen Ausstattungsprogrammen, musikalischer Inszenierung sowie zeitgenössischer Liturgie- und Frömmigkeitspraxis erschlossen. Insbesondere mit dem weit über die Kunstgeschichte hinausreichenden Blick ist die Arbeit exemplarisch für eine theologisch und religionshistorisch fundierte kunstgeschichtliche Forschung.
- Weit über die Kunstgeschichte hinausreichender, interdisziplinärer Zugang
- Theologisch und religionshistorisch fundierte kunstgeschichtliche Arbeit, die eine Forschungslücke schließt
Patrick Bircher
Patrick Bircher lebte von 1965 bis 2009. Als kirchen-, liturgie- und rechtshistorisch interessierter Wissenschaftler mit weiten Horizonten blieb er seiner Heimat, dem Fricktal, immer sehr verbunden. Ausdruck davon ist sein 2002 erschienenes Opus Der Kanton Fricktal. Bauern, Bürger und Revolutionäre an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert (2. unveränderte Auflage im selben Jahr), aber auch die aktive Mitarbeit an lokalhistorischen Initiativen und Publikationen. Zudem widmete er sich innerhalb des katholischen Traditionsraumes mit Begeisterung der Geschichte und Entwicklung des Ordenslebens, im Speziellen seiner historisch vielfältigen Reformbewegungen. Der wissenschaftliche Werdegang seiner letzten Jahre führte Bircher von der Universität Freiburg/Schweiz an die Universität Trier, wo er eine Wissenschaftliche Mitarbeiterstelle im DFG-Sonderforschungsprojekt «Fremdheit und Armut» annahm. 2004 hatte Bircher in Fribourg sein theologisches Lizentiat erworben. Die Abschlussarbeit zum Hohen Dom zu Salzburg trug wie das vorliegende Werk den Haupttitel Ad Maiorem Dei Gloriam, fokussierte aber noch zentral auf liturgische Aspekte, die hier nun stärker geweitet und breiter eingeordnet werden. Patrick Bircher ist in Wölflinswil/Aargau begraben.
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